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  • markvonrotz4

Gesundheitsschutz: Oben ohne auf der Baustelle ist ein Hautkrebsrisiko

Sommer, Sonne, Dermatitis solaris: Es ist noch gar nicht so lange her, dass freie Oberkörper und unbedeckte Häupter auf Baustellen Usus waren. Gebräunte Haut galt und gilt immer noch als Schönheitsideal. Wer so aussieht, strotzt vor Kraft, hat Sexappeal und ist ein potentieller Kandidat für Hautkrebs. Gesunde Bräune gibt es nicht.

Sonnenbrand: Alarmstufe Rot!

Färbt sich die Haut nach Einwirkung von UV-Strahlung, ist dies ein Zeichen für ein Zuviel an „Sonne“. Unerheblich dabei ist, ob es sich um die natürliche Sonneneinstrahlung oder eine künstliche UV-Quelle, wie z. b. Solarium, handelt. Die Haut hat Schaden genommen. Wie gross dieser ist, zeigen die Färbungen und Hautveränderungen.

Grad 1: Die Hautareale sind gerötet, fühlen sich sehr warm an und spannen. Mitunter tritt eine leichte Schwellung auf. Im Allgemeinen wir ein Jucken und Brennen wahrgenommen.

Grad 2: Blasenbildung! Betrifft der Sonnenbrand grosse Hautflächen, kann in diesem Stadium bereits Fieber und Sonnenstichsymptomen, wie Übelkeit und Kreislaufschwäche, kommen.

Grad 3: Schwere Verbrennung! Die Haut löst sich ab. Reduzierte Schmerzempfindlichkeit, da das Gewebe abgestorben ist.

Generell muss man wissen: Das grösste Übel geht von der UVB-Strahlung aus. Sie greift die DNA der Oberhautzellen an. Aus diesen irreparablen Schäden kann Hautkrebs entstehen.

Ein Umdenken ist zu beobachten

Die Zahlen der schweizerischen Krebsliga sprechen für sich: Jahr für Jahr werden etwa 25.000 Personen mit der Diagnose heller Hautkrebs konfrontiert. Rund 1.000 Erkrankungen sind davon berufsbedingt. Schwarzem Hautkrebs wurden 2022 bei 3.100 Neuerkrankungen gezählt. Um ein besseres Verständnis für die Statistik zu bekommen: Innerhalb der letzten 30 Jahre hat sich die Zahl der bestätigten Diagnosen verdoppelt. Dieser Anstieg wirkt sich auf die Draussenarbeit aus. Hautschutz wird verstärkt zum Thema des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Mehr und mehr Vorgesetzte sehen sich in der Verantwortung, „ihre“ Leute im Hoch-, Tief-, Garten- und Landschaftsbau sowie im Strassenbau zu sensibilisieren. Denn gesunde Bräune gibt es nicht.

Die grösste Hürde sind Allerweltsannahmen

Wenn es um Hautschutz geht, kursieren wilde Gerüchte. Gegen diese Ammenmärchen mit korrekten Informationen anzugehen. Die populärsten Irrtümer sind:

Ich hatte bereits mehrere Sonnenbrände. Meine Haut ist deshalb abgehärtet. Stimmt nicht. Sobald die Haut aufgrund von Sonnenschäden verhornt, sprechen Experten von Lichtschwielen. Diese Hautveränderung kann entarten und sich zu Hautkrebs weiterentwickeln.


Eine Vorbräunung ist wie eine Art Eigenschutz. Da ist man nicht mehr so sensibel, oder? Nein, das ist Unsinn. Was bei der Bräunung der Haut passiert, ist die vermehrte Ausschüttung von Melanin. Das Farbpigment arbeitet wie eine Security und hat den Job, die Zell-DNA zu schützen. Es ist fähig, einen max. Lichtschutzfaktor von 4 aufzubauen.


Einmaliges Eincremen mit hohem Lichtschutzfaktor reicht! Denkfehler! Ob Lichtschutzfaktor (LSF) 30 oder 50 – nach einer gewissen Zeit ist Schluss mit Schutz. Ausserdem bezieht sich die LSF-Angabe nur auf die UVB-Strahlung und deren Absorption. Die Strahlen aus dem UVA-Spektrum richten in tieferen Hautschichten Schäden an. Deshalb ist der UVA-Schutz bei Draussenarbeitern ein Muss! Gut zu wissen: Schwitzen reduziert die Wirkung des Sonnenschutzes. Man(n) muss regelmässiges und vor allem gleichmässig Nachcremen.


Heute ist es grau in grau und wolkig. Da tut die Sonne nichts. Von wegen! Trübes Wetter heisst nicht, dass es keine UV-Strahlung gibt- Was sich verringert, ist deren Intensität. Pauschal gilt das aber nicht. Manchmal wirken Wolken wie Brenngläser am Himmel. Auskunft über den tagesaktuellen UV-Index gibt es unter UV-Index Meteo Schweiz


Hautschutz wie die Touareg

Das Klima verändert sich. Gemässigte Sommer werden zur Seltenheit. Es ist daher geschickt, sich in puncto Haut- und Hitzeschutz bei anderen Kulturen etwas abzuschauen. Lange Gewänder schützen vor Sonne. Logisch. Was man eher nicht erwartet, ist der Kühleffekt. Hauptsache, die Kleidung ist so geschnitten, dass die Luft zirkulieren kann. In Kombination mit Hightechfasern kann so die Wärme nach draussen. Zeitgemässe Berufsbekleidung ist so konzipiert und funktioniert auch so.


Persönlicher UV-Schutz: simpel und wirksam

Bye, bye Träger T-Shirt, hello Kühlweste: Keine Frage, die Anschaffung von spezieller Arbeitskleidung ist eine Investition. Sinnvoll sind:

· Sonnenbrillen (UV-Schutz nach EN 172 oder EN 166)

· Kopfbedeckungen, wie z. B. Kühleinleger Bauhelm, Hut mit breitem Rand usw.

· Nackenschutz

· Stirnblende

· UV-Kleidung (UV Standard 801, EN 13 758 oder australischer Standard AS/NZS 4399)

· Sonnencreme mit LSF 30 oder 50

· Arbeitsplatz beschatten


Neben all der äusseren Protektion ist noch eine ganz wichtige innere Massnahme zu nennen: Trinken, trinken, trinken! Das hält den Kreislauf in Schuss, sichert eine verlässliche Leistungsfähigkeit und schützt vorm Austrocknen.


personalfokus AG


Link: UV Index Meteo Schweiz


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